Die Vögel, das Frühjahr und die Eichhörnchen

Foto: Pixabay
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Ich habe letztes Jahr neun neue Nistkästen am Wohnort meiner Pferde-Familie aufgehangen. Und wunderte mich lauter schon, warum nicht ein einziger Vogel sich dort einnisten möchte.

Zur Futterstelle kamen Sie nach wie vor fleißig und haben sich die Bäuche vollgeschlagen. Jeden Tag sah ich zu den Nistkästen rauf und fragte mich, warum sie leer blieben. In meiner Sitzecke, die direkt neben dem Futterplatz liegt, habe ich es mir bequem gemacht und die Vögel beobachtet, wie sie sich fleißig etwas zu essen holten.

 

Weil ich mit meiner Grübelei keinen Schritt weiter kam, fragte ich einfach eine kleine Meise, die sich auf einen der Weidepfosten gesetzt hatte: „Warum möchte niemand in den Nistkasten wohnen?“ Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Das ist viel zu gefährlich hier zu nisten!“ Etwas verdutzt fragte ich weiter: „Warum?“, “Weißt du eigentlich, wie viele Eichhörnchen es hier gibt? Und Marder? Hier kann man keine Kinder aufziehen. Die töten unsere Kinder.“

Oh ha, das wusste ich gar nicht. Ich wusste zwar, dass es viele Eichhörnchen und Marder hier gibt, aber nicht das sie auch Nester plündern.

 

Vögel haben schon ein sehr gefährliches leben, wenn man bedenkt, wo überall Gefahren auf sie lauern.

Mein Katzen-Freund Speedy sagte einmal, als ich ihn gebeten habe, keine Vögel zu jagen (was recht selten vorkam): „Warum soll ich sie denn nicht jagen und essen? Dazu sind die doch da.“ In gewisser Weise hatte er ja auch recht. Aber er bekam ja auch noch von uns etwas zu essen. Nun ja, über Instinkte lässt sich nicht gut diskutieren.

 

Moment, Eichhörnchen? Diese kleinen niedlichen Nüsse verspeisenden süßen Fellknäuel? Bei Mardern konnte ich es noch ganz gut verstehen, aber Eichhörnchen?

 

Zu Hause angekommen habe ich mich direkt ganz Old School in meinem Naturführer schlaugemacht und tatsächlich:

-Eichhörnchen essen auch Eier und Küken von Singvögeln.-

 

Nur wie schütze ich die Nistkästen vor Räuberübergriffen? Mitten im Wald die Bäume mit Kunststoff zu umwickeln, war mir doch zuwider. Das funktioniert bei einzeln stehenden Bäumen klar, aber ich bin auch kein besonderer Freund von Plastik, müsst ihr wissen. Bambusmatten bieten noch zu viel halt und die Räuber können noch über andere Bäume an die Nistkästen. Zudem ist jeder Baum als Lebensraum wichtig! Abends kam mir die Idee, es wie in Afrika zu probieren. Dort schützen die Menschen sich und ihre Tiere mit Dornenhecken, die sie zu einem Wall formen. Nun werden aus vor Jahren bereits geschnittenen Schlehenheckenresten und Brombeerhecken, die dieses Jahr geschnitten werden müssen, ein Nisthöhlenschutz im afrikanischen Stil, ohne Plastik und ohne Draht. Natürlich nicht um den gesamten Baum ;-)

 

 Habt Ihr auch Nistkästen aufgehängt?

 

Ach übrigens, wenn ihr euch fragen solltet, wie man mit aus dem Nest gefallenen Küken umgehen soll: Die Aufzucht braucht meist sehr viel Erfahrung. Das erhöht die Überlebens Chancen der jungen Vögel ungemein.

Schaut euch mal in eurer Region um, ob es dort eine Wildvogel-Pflegestation gibt. Dort könnt ihr in Not geratene Vögel hinbringen. Egal ob es eine kleine Meise oder ein großer Reiher ist. Verschiedene Tierärzte behandeln auch verunfallte Wildtiere, frag einfach mal euren Tierarzt, ob es eine solche Station bei euch in der Umgebung gibt und ob er Wildtiere behandeln kann und würde.  Ich finde es immer besser, sich vor einem Notfall schlauzumachen, um zum Notfall Zeitpunkt zu wissen, wie man vorgehen muss. Das ist so ein kleines Detail, was mir aus den 14 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr als aktive Feuerwehrfrau in Erinnerung geblieben ist.

 

Was ich natürlich gerade im Frühjahr nicht unerwähnt lassen möchte: Die Brutzeit ist natürlich nicht nur auf die Vögel in den Bäumen beschränkt. Die Fasane beispielsweise sind Bodenbrüter, haltet bitte eure Hunde an der Leine. Natürlich gibt es auf unglaublich folgsame Vierbeiner, die gut abrufbar sind. Für die, dass kein großes Thema ist. Allerdings denke ich in dem Moment an die Sicherheit aller Beteiligten. Auch die der Hasen und jungen Kitze, die im selben Zeitraum geboren werden. Das stellt viele unsere Hunde vor Herausforderungen, manchmal um sich zu beherrschen, manchmal eben nicht.

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